Geboren 1938 in (). Starb in 1973 | Biographie Bibliographie Liste expositions |
Gerry Schum wurde 1938 in Bergisch Gladbach geboren. Von 1964-1966 studierte er Kamera und Regie an der Filmakademie in Berlin.
Gerry Schum starb 1973 in Düsseldorf.
1969 gründete Gerry Schum in Berlin die Fernsehgalerie, die durch regelmäßige TV-Ausstrahlung von Film-Kunstwerken ein breites Publikum erreichen sollte. Der imaginäre Ort für ‚Ausstellungen' stellte für Schum ein vorübergehendes, zeitgemäßes Medium für junge, progressive Kunst, die traditionelle Gattungsbegriffe negierte, dar: „Das Fernsehen wird zum Museum, der Fernsehschirm zur Ausstellungsfläche".
Die für das Projekt produzierten, nur wenige Minuten langen Filmbeiträge internationaler junger Künstler wurden 1969 (Fernsehausstellung I „Land Art", SFB, 15.4.1969) und 1970 (Fernsehausstellung II, „Identifications", Südwestfunk, Baden-Baden, 30.11.1970) im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gesendet.
Gerry Schums in ihrer Form und ihrem theoretisch-konzeptionellen Ansatz einmalige Initiative („Kommunikation statt Kunstbesitz") fand bereits nach den beiden Ausstrahlungen ihr Ende. Für die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten waren die experimentellen Wahrnehmungs- und Kunstformen seiner Fernsehgalerie zu radikal. Nach den Fernsehausstellungen „Land Art" und „Identifications" endete die Zusammenarbeit mit dem Fernsehen.
Im Frühjahr 1971 gründete Schum in Düsseldorf eine Videogalerie und begann mit der Produktion und dem Vertrieb von Videobändern. Weltweit war dies die erste Galerie, die sich auf diesen Sektor spezialisierte. Gerry Schum und seine Frau Ursula Schum-Wevers arbeiteten mit zahlreichen Künstlern zusammen, die zu Beginn der 1970er Jahre das zeitgenössische Kunstgeschehen international prägten.
Filme
Dokumentarfilm über die 6. Kunstbiennale von San Marino, 1967 (Sendung: 24.8.1967, WDR III);
Konsumkunst - Kunstkonsum, 1968, 16 mm Film, 30:00, s/w (Auftragsproduktion des WDR III, Köln, in Zusammenarbeit mit Hannah Weitemeyer und Bernhard Höke), (Sendung: 17.10.1968, WDR III);
New York, 1968;
Fernsehgalerie I, „Land Art", 1968/69, 16 mm-Film, 35:30, s/w und Farbe, ML/V 1985/4:
Richard Long, Walking a Straight 10 Mile Line Forward and Back Shooting Every Half Mile, Dartmoor England, Januar 1969; 6:00 min., s/w,
Barry Flanagan, A Hole in the Sea, Scheveningen, Niederlande, Februar 1969; 3:45 min., s/w,
Dennis Oppenheim, Timetrack – Following the Time Border between USA and Canada, Fort Kent, 17. März 1969; 2:05 min., s/w,
Bob Smithson, Fossil Quarry Mirror with Four Mirror Displacements, Cayuga Lake Region, New York State, März 1969; 3:05 min., s/w,
Marinus Boezem, Sand Fountain, Camargue, Frankreich, Januar 1969; 4:00 min., s/w,
Jan Dibbets, 12 Hours tide Object with Correction of Perspective, Niederländische Küste, Februar 1969; 7:30 min., s/w,
Walter de Maria, Two Lines Three Circles on the Desert, Mohave Desert, Kalifornien, USA, März 1969; 4:45 min., s/w,
Mike Heizer, Coyote – Coyote Dry Lake California, USA, März 1969; 4:20 min., s/w und Farbe;
Fernsehgalerie II, „Identifications", 1970, PAL, U-matic, 36:44, s/w, Ton:
Giovanni Anselmo, s/w, Ton, 1:10 min.,
Joseph Beuys, s/w, Ton, 4:55 min.,
Alighiero Boetti, s/w, 2:05 min.,
Stanley Brouwn, s/w, Ton, 1:05 min.,
Daniel Buren, s/w, 0:45 min.,
Piero Calzolari, s/w, Ton, 2:10 min.,
Gino de Dominicis, s/w, Ton, 1:55 min.,
Ger van Elk, s/w, Ton, 1:25 min.,
Hamish Fulton, s/w, 0:35 min.,
Gilbert & George, s/w, Ton, 1:25 min.,
Gary Kuehn, s/w, Ton, 1:15 min.,
Mario Merz, s/w, Ton, 1:30 min.,
Klaus R, s/w, Ton, 0:55 min.,
Reiner Ruthenbeck, s/w, Ton, 3:40 min.,
Richard Serra, s/w, 2:45 min.,
Keith Sonnier, s/w, 2:15 min.,
Franz Erhard Walther, s/w, 2 min.,
Lawrence Weiner, s/w, Ton, 0:50 min.,
Gilberto Zorio, s/w, Ton 1 min.;