Stamping in the Studio, 1968

NTSC, Ton, schwarzweiss


Stamping in the studio ist, wie viele Kunstwerke Bruce Naumans, ein metaphorischer und mathematischer Vorschlag, der den Künstler sowie den Blick des Zuschauers in den Mittelpunkt konzentrischer Kreise und Spiralen versetzt, die den begrifflichen Raum jenseits des Zimmers projizieren. Diese kreisförmigen Formen werden durch das Stampfen seiner Füße auf den Boden des Ateliers übertragen und umgekehrt gefilmt. Der Körper, der Lärm und seine Schritte, die immer mehr vom Rhythmus der Bewegungen abweichen, durchqueren das Bildfeld, erfüllen ihn und leeren ihn wie eine vibrierende und metallische Spur seiner Bewegung in diesem akustischen Raum. Die Unbeweglichkeit des Bildes fixiert mehr und mehr diese unaufhörliche Bewegung, zieht die Aufmerksamkeit, die Energie des Zuschauers auf eine bestimmte Erfahrung einer Zeit und eines Raums, die gedehnt werden, und ruft im Innern dieser Unbeweglichkeit ein deutliches Gefühl des Schwindels hervor. Die winzig kleinen Rhythmusänderungen führen zu einer seltsamen Klangschönheit: Beschleunigungen, Atemlosigkeit, Pausen, Decrescendo. Die unterschiedlichen Tempi, die vom Körper als primitives Instrument gespielt werden, lassen eine imaginäre Bahn mit endlosen Variationen umherkreisen.


Stéphanie Moisdon