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Konzeption", die erste große
Concept-art-Veranstaltung, fand 1969 in Deutschland in Leverkusenstatt. Der Ausdruck "Concept art" wird erstmals von Henry Flint 1961 auf einem Fluxus-Treffen verwendet. Joseph Kosuth und die Gruppe Art & Language übernehmen den Ausdruck, verwenden ihn jedoch in einem anderen Sinn. Der Begriff drückt die Erforschung des Begriffs "art" aus, das Kunstobjekt verschwindet und macht der Analyse Platz. Die Gruppe Art & Language (Terry Atkinson, David Bainbridge, Michael Baldwin, Harold Hurrell, Ian Burn, Mel Ramsden, Philip Pilkington, David Rushton), die 1969 die Zeitschrift Art-Language gegründet hat, zeigt auf, daß die Sprache nicht als Kunst angewendet wird, sondern zur Kunstanalyse dient. Es handelt sich hier vor allem um eine angelsächsische Richtung, die auf die analytische Philosophie Bezug nimmt, wobei man sich den Künstlern bestimmter Minimal art-Gruppen annähert. In der
Concept art versucht man, das künstlerische Element mittels der mit ihm verbundenen Rede herauszuarbeiten. Die ersten Concept-Kunstwerke sind Kunstwerke, deren einzige Funktion darin
besteht, sich selbst zu sein:" One and Three Chairs" von Joseph Kosuth besteht aus einem Liegestuhl, dem Foto eines Stuhls und der vergrößerten Wörterbuchdefinition des Begriffs "Stuhl". 1970 fand im Cultural Center in New York die erste Ausstellung statt, die ausschließlich der Concept-art gewidmet war. Für die Ausstellung wurde ein Katalog
herausgegeben, in dem "Art after philosophy" von Joseph Kosuth veröffentlicht wurde, ein Artikel, der zuvor in der Zeitschrift Studio International 1969 erschienen war. Durch die Konzeptkunst werden zwei wichtige Anschauungen eingeführt: die künstlerische Produktion soll dem Erkennen von Kunst dienen; das Kunstwerk ist nicht mehr eine Finalität an
sich.
Bibliographie: Catherine Millet, "Conceptual (art)", Encyclopaedia universalis (corpus 6), Paris, 1995. L'Art conceptuel, une perspective, Paris, Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris, 1990.